Spreepark-Experte Christopher Flade im Interview

Veröffentlicht am 02. Juli 2016

Kindheitstraum Kinderprogramm

Foto: Christopher Flade, Spreepark

Foto: Christopher Flade, Spreepark

Von 2008 bis 2014 führte er durch Berlins verlassenen Freizeitpark, den Spreepark im Plänterwald. Wir selbst, die Redaktion von Freizeitparkinfos.de waren mehrfach bei den Führungen dabei und schätzten genau wie die anderen Besucher seine lockere, informative und unterhaltsame Art. Die Rede ist von Christopher Flade, der als Stammgast mit dem Spreepark aufwuchs. Neben den Führungen betreibt er noch heute die Spreepark-Informationsseite www.berliner-spreepark.de, veröffentlichte 2011 das Spreepark-Buch und 2014 die Jubiläums-DVD mit sehr vielen Informationen und Archivmaterial von 1969 bis heute.

2014 kaufte das Land Berlin das Areal zurück, möchte ihn nun zu einem Naturpark umwandeln und noch in diesem Jahr wieder mit Führungen beginnen. Wir haben uns auf ein Interview mit Christopher Flade getroffen um zu erfahren was er seit dem Aus seiner Spreepark-Führungen gemacht hat und ob er schon bald wieder im Spreepark anzutreffen ist.

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Christopher, wie kam es eigentlich dazu, dass du die Spreepark-Führungen gemacht hast?

Foto: Freizeitparkinfos.de, Spreepark-Führung mit Christopher Flade

Als Kind bin ich im Spreepark groß geworden. Meine Eltern und ich waren sehr gerne dort, denn der Park hatte eine besondere Atmosphäre. Er lag so versteckt, mitten im Wald, direkt an der Spree, im Herzen Berlins. Mein Herz verloren habe ich an der Kinderbühne des Spreepark. Dort traten die kompletten 10 Jahre die der Park existierte, also von 1992 bis 2001, Clown Hops und Hopsi mit ihrem sehr liebevollen und abwechslungsreichen Kinderprogramm auf. Ich war also ehrlich gesagt mehr ein Fan vom „Hops und Hopsi Kinderprogramm“ als vom Spreepark. (Christopher lacht) Für mich gehört das irgendwie alles zusammen. Mit Hops und Hopsi bin ich im Spreepark groß geworden. Aus diesem Grund habe ich dann ab Februar 2003 die Fanseite über den Spreepark online gestellt. Ich wollte an diesen besonderen Ort, den Ort meiner Kindheit, der drohte in Vergessenheit zu geraten, erinnern. Es gab über die Internetseite eine große Nachfrage an Führungen, also bot ich der damaligen Eigentümerin an diese Touren vor Ort zu organisieren, zu planen und durchzuführen. Bis zum Verkauf des Areals im Frühling 2014 habe ich dies dann auch gemacht. Sehr gerne sogar!

Das hat man dir angemerkt. Fehlen dir die Führungen?

Manchmal schon. Gerne denke ich an diese schöne Zeit zurück und freue mich, dass ich das Glück hatte diesen Job machen zu können. Interessante Menschen und Geschichten habe ich dort kennengelernt und erfahren.

Was machst du derzeit? Gibt es ein neues Projekt?

Foto: Christopher Flade, Hops-und-Hopsi

Die Clowns Hops und Hopsi haben mir damals im Spreepark das Jonglieren, das Zaubern und ihr Clowns-Handwerk beigebracht. Oftmals durfte ich ihnen als Kind bei der Arbeit assistieren. Im Alter von vier Jahren habe ich den beiden schon immer voller kindlicher Überzeugung gesagt, dass ich ihr Nachfolger werde, sobald ich groß bin. Mit dem Spreepark-Aus sind die beiden Clowns altersbedingt in Rente gegangen und haben mir tatsächlich sämtliche Requisiten und Kostüme aus über 20 Jahren Kinderprogramm vermacht. Die Idee das „Hops und Hopsi Kinderprogramm“ in zweiter Generation weiterzuführen war jeder Zeit in meinem Kopf und nach dem Aus der Spreepark-Führungen schien die Zeit reif dafür zu sein. Seither führen meine Partnerin und ich das Kindertheater mit Professionalität und Herzblut fort.

Wo kann man euch mit dem „Hops und Hopsi Kinderprogramm“ antreffen?

Wir sind bisher schon unzählige Male in Kindergärten, Schulen, Indoorspielplätzen sowie bei Kindergeburtstagen und Events in ganz Deutschland aufgetreten. Besonders stolz sind wir, dass wir das Programm beim Zuckertütenfest 2015 auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow, als Silvester-Kinderprogramm 2015 im Tropical Islands und beim Weltspieltagsfest 2016 in der FEZ Wuhlheide waren. Dieses Jahr kann man uns unter anderem noch beim Ahlbecker Sommerfest auf Usedom, bei der Potsdamer Erlebnisnacht und auch wieder an Silvester im Tropical Islands erleben.

Das Programm lief zehn Jahre im Spreepark. Wie kommt es, dass ein Kinderprogramm so viele Jahre an einem Ort erfolgreich gespielt wird? Würdet ihr es auch in einem Freizeitpark spielen?

Foto: Hops-und-HopsiDas Hops und Hopsi Kinderprogramm lief so viele Jahre erfolgreich in einem Freizeitpark, weil es jedes Jahr etwas Neues für die Kinder zu erleben gab. Somit war es wirklich sehr abwechslungsreich. Wieder eine oder mehrere Saisons in einem deutschen Freizeitpark zu spielen, wäre natürlich ein Traum. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Am 17. Juli 2016 sind wir bei der 90 Jahre Jubiläumsfeier vom Freizeitpark Sommerrodelbahn Ibbenbüren dabei.

Macht es dir genau so viel Spaß wie du es erwartet hast?

Kinder und Eltern sind ein wunderbares Publikum. Sie geben uns so viel zurück, machen super mit und haben genau so viel Spaß bei den Auftritten wie wir. Es macht also genau so viel Spaß wie erwartet, wenn nicht sogar mehr als erwartet.

Haben euch die beiden Clowns aus der ersten Generation „Hops und Hopsi“ schon mal auf der Bühne gesehen?

Foto: Christopher Flade, Hops-und-Hopsi

Dadurch das ich mit den beiden heute immer noch befreundet bin, standen sie uns schon bei den Vorbereitungen als Berater jederzeit zur Seite, wenn wir sie gebraucht haben. Auf der Bühne haben sie uns aber tatsächlich erst dieses Jahr gesehen. Wir sollten uns erstmal einspielen.

Wir wünschen dir weiterhin ganz viel Freude und Erfolg mit eurem Kindertheater. Da wirft sich mir eine letzte Frage auf: Die landeseigene Grün Berlin GmbH ist der aktuelle Betreiber des Spreepark und möchte wohl schon ab diesem Jahr wieder Führungen durch den Spreepark anbieten. Wirst du diese Führungen machen? Oder stehst du wegen des Kinderprogramms gar nicht zur Verfügung?

Seit einigen Wochen bin ich in Kontakt mit der Grün Berlin GmbH. In wie weit meine Hilfe benötigt wird, wird sich zeigen. So umfangreich wie 2008 bis 2014 werde ich sicherlich nicht mehr benötigt und das ist auch gut so! Der Park ist bald kein Lost Place mehr und somit ist meine Arbeit auch eigentlich getan. Es ist wunderbar, dass sich die so erfahrene Grün Berlin GmbH nun um den Park kümmert. Seit Jahren bin ich Inhaber einer Grün Berlin Jahreskarte und mag beispielsweise den Britzer Garten und das Südgelände, übrigens auch ein ehemaliger Lost Place, sehr. Wir können gespannt sein, wie es im Spreepark weitergeht. Wenn ein pädagogisch wertvolles und abwechslungsreiches Kinderprogramm benötigt wird, wüsste ich da eins. (Christopher lacht)

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